Bienen helfen neue Antibiotika zu entwickeln

Infektionskrankheiten, die von
medikamentenresistenten Bakterien verursacht werden, sind jedes Jahr
für mehrere Millionen Todesfälle verantwortlich. Jetzt
sollen Bienen bei er Suche nach wirkungsvolleren Antibiotika helfen.


Die Entwicklung neuer Antibiotika ist
eine der dringlichsten Aufgaben der medizinischen Forschung, sagen
Wissenschaftler. Die Macquarie University setzt jetzt das sogenannte
Bioprospecting ein, um neue Wirkstoffe zu finden. Was ist
Bioprospecting? Damit sind Wirkstoffe gemeint, die von lebenden
Organismen produziert werden und für medizinische Zwecke
einsetzbar sind.



Während eine große Anzahl
gegenwärtig verwendeter Antibiotika von Bodenmikroben abgeleitet
wurden, sehen die Wissenschaftler des Macquarie Key Centre for
Biodiversity and Bioresources in Insekten den Schlüssel für
die Entwicklung der notwendigen stärkeren und vielseitigeren
Antibiotika. Sozialen Insekten kommt dabei gegenüber solitären
Insekten eine besonders große Bedeutung zu.



Insektenstaaten bieten ideale
Bedingungen für die Ausbreitung ansteckender Krankheiten. Sie
sind durch Überbevölkerung und geringe genetische Variation
gekennzeichnet, was die Übertragung von Krankheiten innerhalb
solcher Kolonien schnell ausufern lassen kann. Um unter diesen
Bedingungen zu überleben, mussten soziale Insekten Methoden
entwickeln, die die Ausbreitung von Krankheiten aufhalten.



Dabei am meisten verbreitet ist die
antimikrobielle Sekretion. Auch wenn diese als Abwehrmechanismus im
Tierreich bekannt ist, wurde bisher nie untersucht, ob diese stärker
ist, wenn das Krankheitsrisiko aufgrund der Größe oder des
Sozialitätsgrades der Gruppe ansteigt. Die Forscher konnten
zeigen, dass ein starke Zusammenhang zwischen Gruppengröße
und dem Grad der genetischen Verwandtschaft auf der einen Seite und
verbesserten antimikrobiellen Eigenschaften auf der anderen Seite
besteht.



Die Wissenschaftler wählten für
ihre Untersuchungen Bienen, da diese auf mehreren Ebenen der
Sozialitätsstufen von Insekten zu finden sind, die von solitär
über semi-sozial bis hin zu hochsozialen, so genannten
eusozialen Kolonien reichen. Sie entdeckten, dass das antimikrobielle
Sekret selbst bei der primitivsten semi-sozialen Bienenart um ein
Vielfaches stärker war, als bei einer solitären Art. In
weiteren Schritten sollen die Untersuchungen nun auf wirbellose
Tiere, wie Wespen und Thripse ausgeweitet werden, um zu prüfen,
ob das entdeckte Phänomen auch bei anderen Gruppen existiert.



WANC 06.08.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/06_08_bienen_antibiotika.php
powered by webEdition CMS