Schweizer Mediziner verurteilen die Bioresonanz

Die
Bioresonanztherapie ist wirkungslos, beanstanden Schweizer Mediziner. Im besten
Falle. Wenn Patienten durch eine Behandlung in falscher Sicherheit wiegen,
könne sie sogar „nicht ungefährlich“ sein.


Als „moderne Heilmethoden" werden die Verfahren der
Bioresonanz und der Elektroakupunktur von ihren Anbietern vielfach angepriesen.
Unter Dermatologen dagegen gelten sie im besten Fall als unsinnig, unbrauchbar
und unwirksam. Äußerst kritisch setzt sich nun die Schweizerische Gesellschaft
für Allergologie und Immunologie (SGAI) mit der Thematik auseinander. In einer
Stellungnahme, die in der Fachzeitschrift „Aktuelle Dermatologie" abgedruckt
ist, stuft die Fachkommission der SGAI diese Methoden als „nicht
ungefährlich" ein.



Die Bioresonanz beruht auf der Hypothese, dass sowohl
Nahrungsmittel als auch Menschen ein bestimmtes Schwingungsspektrum
ausstrahlen. Diese Spektren können harmonieren (Resonanz), was auf eine
Verträglichkeit des Nahrungsmittels hindeutet, oder sich gegenseitig stören
(Dissonanz), woraus die Alternativheiler Rückschlüsse auf eine
Nahrungsmittelallergie ziehen. Ist eine Allergie auf diese Weise „diagnostiziert"
worden, wird sie in einem nächsten Schritt „gelöscht". Dabei wird dem
Patienten eine Schwingung zugeleitet, die dem Spiegelbild der
Allergen-Schwingung entspricht.



Wie die SGAI in ihrer Stellungnahme betont, entbehrt das
Verfahren der Bioresonanz jeder physikalischen Grundlage und hat sich auch in
Patientenstudien als wirkungslos erwiesen. Zwar geht von der
Bioresonanz-Behandlung selbst keine Gefahr aus – sie kostet den Patienten
lediglich Zeit und Geld und beschert ihm unter Umständen entbehrungsreiche
Wochen. Denn während der „Löschphase" muss auf Nahrungsmittel, die das
Allergen enthalten, vollständig verzichtet werden. Manche Therapeuten dehnen
dieses Verbot sogar auf die Angehörigen des Patienten aus.



Ein Risiko sehen die Schweizer Allergologen vielmehr darin,
dass Patienten mit bedrohlichen Allergien sich nach einer Bioresonanz-Therapie
oder der ebenso schlecht beurteilten Elektroakupunktur in falscher Sicherheit
wiegen und auf eine tatsächlich wirksame Behandlung verzichten. In ihrer
Stellungnahme appelliert die SGAI daher auch an die Krankenkassen, die Methoden
keinesfalls in ihren Leistungskatalog aufzunehmen.



WANC 06.04.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/06_04_bioresonanz.php
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