> Warum Frauen häufiger unter unruhigen Beinen leiden als Männer

Die Symptome treten typischerweise nachts im Schlaf oder in längeren Ruhephasen auf, wie bei einer Bahnfahrt, einem Konzertbesuch oder einer längeren Flugreise: In den Beinen quält einen ein unerträgliches Kribbeln, bisweilen auch ziehende Schmerzen, und ein kaum zu bezähmender Bewegungsdrang lässt einen unruhig werden. Solche Erscheinungen sind charakteristisch für das weit verbreitete Syndrom der unruhigen Beine. Frauen leiden darunter fast doppelt so oft wie Männer.
 
Mediziner sagen dazu Restless-Leg-Syndrom, Bei einer Gruppe von 4.310 zufällig ausgewählten Menschen im Alter von 20 bis 79 Jahren waren 13,6% der Frauen davon betroffen. Männer litten zu 7,6% unter unruhigen Beinen. Die Häufigkeit des Syndroms nahm mit steigendem Alter zu. Bei den 20 bis 29-jährigen waren 3% der Männer und 4,9% der Frauen betroffen, bei den 60 und 69-jährigen waren esi 13,2% Männer und 19,4% Frauen.

Einen großen Einfluss auf das Restless-Leg-Syndrom nahm die Anzahl der Kinder, die eine Frau geboren hatte. Je mehr Kindern eine Frau das Leben geschenkt hatte, desto höher war ihr Erkrankungsrisiko. So waren Frauen ohne Kinder nicht stärker gefährdet wie Männer. Doch unabhängig vom Alter erhöhte sich mit jedem Kind das Risiko. Eine Frau mit drei oder mehr Kindern verfügte gegenüber einem gleichaltrigen Mann über ein 3,5mal so hohes Risiko.

Die Wissenschaftler sagen nun, dass diese Erkenntnisse ganz deutlich auf einen Zusammenhang zwischen Geschlechtshormonen und dem Syndrom der unruhigen Beine weisen. Diese Einschätzung werde auch noch dadurch unterstützt, dass bei Frauen in der Menopause, die Gefahr für eine Erkrankung viel geringer war als bei Frauen vor der Menopause.

Berliner Ärzteblatt 22.04.04/ Quelle: idw, Universitätsklinikum Münster
 
 
 
 
 
 
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