Bessere Vorhersage von Brustkrebs

Es gibt bestimmte Stoffe im Körper, die lassen auf die Entwicklung von Brustkrebs schließen. Sie lassen auch eine Abschätzung zu, welche therapeutischen Maßnahmen Erfolg haben können. Jetzt haben Wissenschaftler einen Stoff des Immunsystems gefunden, dessen Vorhandensein für Frauen größere Überlebenschancen und ein besseres Ansprechen auf eine Chemotherapie bedeuten: das  Immunglobulin Kappa C (IGKC). Der günstige Effekt fand sich auch bei Patienten mit Darmkrebs und Lungenkarzinomen.

Gene bestimmter Zellen des Immunsystems – vor allem B-Zellen und T-Zellen – beeinflussen die Prognose von Brustkrebs. Nun haben die Wissenschaftler aus Mainz und Dortmund mit dem Immunglobulin Kappa C einen Marker, der eine vergleichbare Aussagekraft hat wie die gesamte Gruppe von Genen. Dazu analysierten sie Gewebematerial von 1810 Brustkrebspatientinnen, sowie 1056 Patienten mit Lungenkarzinom, 513 Darmkrebspatienten und 426 Patientinnen mit Eierstockkrebs. Mit Ausnahme des Eierstockkrebs war IGKC in allen anderen untersuchten Krebsarten eindeutig mit einer deutlich verbesserten Prognose – definiert durch ein selteneres Auftreten von Fernmetastasen – und einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber einer Chemotherapie verbunden.

Der günstige Einfluss von IGKC auf das Mammakarzinom besteht nicht nur auf Genexpressionsebene sondern auch auf Proteinebene gleichermaßen. Das bedeutet, dass der neue Marker IGKC als Prognosefaktor in der Routinediagnostik zur verbesserten Charakterisierung von bösartigen Tumoren eingesetzt werden kann. Zum anderen unterstützt laut der Wissenschaftler der schützende Effekt dieser natürlich vorkommenden Immunreaktion das Konzept einer Immuntherapie passiv mit Antikörpern oder aktiv als Impfung gegen Krebs als Fernziel.
 
wanc 29.03.2012/ Quelle: Clin Cancer Res Published OnlineFirst February 20, 2012.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/brustkrebs_29_03_12.php
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