> Brustkrebs: Wie die Ernährung das Risiko beeinflußt

In wie weit die Ernährung das Risiko für eine Krebserkrankung wahrscheinlicher oder weniger wahrscheinlich macht, ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht jedenfalls davon aus, dass Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Krebsrisiko bestehen. Allerdings sind nicht alle Erkenntnisse wissenschaftlich gesichert. Eine neue Studie hat jetzt aber für Brustkrebs die Ernährungsrisiken genauer durchforstet: Demnach hat sich rotes Fleisch als wirkliche Gefahr heraus gestellt.

Beobachtet wurden 88803 Frauen im Alter von 26 bis 45 Jahren seit 1991. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurden deren Ernährungsgewohnheiten analysiert und das Essen in der Jugend über Fragebogen erfasst. Im Beobachtungszeitraum wurden 2830 Fälle von Brustkrebs aufgezeichnet. Dabei stellte sich eindeutig heraus, dass diejenigen Frauen, die am meisten rotes Fleisch - dazu zählen Rind-, Schweine- und Lammfleisch sowie verarbeitetes Fleisch wie Aufschnitt, Würste und Speck - das höchste Risiko für Brustkrebs hatten. Wer viel Fleisch zu sich nahm, hatte ein um 22% erhöhtes Brustkrebsrisiko.

Die Wissenschaftler ermittelten auch eine von der Menge des verzehrten Fleisches abhängige Risikoerhöhung. Jede zusätzliche Portion rotes Fleisch am Tag machte eine Brustkrebserkrankung um 13% wahrscheinlicher. So errechneten sie, dass bei 306298 Personen-Lebensjahren von Frauen mit niedrigem Fleischkonsum 493 Brustkrebsfälle auftreten. Bei Frauen mit hohem Fleischkonsum traten 553 Brustkrebserkrankungen bei 341.169 Personen-Lebensjahren auf.

Die Studie legte aber auch offen, dass es Lebensmittel gibt, die das Brustkrebsrisiko senken. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Geflügelfleisch, Nüsse und Fisch. Geflügelfleisch beispielsweise verminderte das Brustkrebsrisiko um 27%. Jede Mahlzeit mit rotem Fleisch, die durch Geflügel ersetzt wurde, minderte die Erkrankungsgefahr um 17%. Wer eine Fleischmahlzeit am Tag durch ein Essen aus einer Kombination von Geflügel oder Fisch, Hülsenfrüchten und Nüssen ersetzte, verminderte das Brustkrebsrisiko um 14%.

Berliner Ärzteblatt 10.06.2014/ Quelle: BMJ

 
 
 
 
 
 
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