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> 28. September ist Welt-Herztag: Frauen, Herzerkrankung und Schlaganfall


Immer noch glauben viele Menschen, der Herzinfarkt sei hauptsächlich ein Männerproblem. Doch der Herzinfarkt ist auch für Frauen die wichtigste einzelne Todesursache. Frauen sollten daher ebenso wie Männer die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt ernst nehmen, so der Appell der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie anlässlich des vierten Welt-Herztages, der dieses Jahr unter dem Motto Frauen, Herzerkrankung und Schlaganfall stattfindet.

Fragt man Frauen, vor welcher Krankheit sie sich am meisten fürchten, nennen viele den Brustkrebs. Doch der Brustkrebs ist beim weiblichen Geschlecht keineswegs die häufigste Todesursache. "Achtmal höher ist die Wahrscheinlichkeit an einer Herzerkrankung zu sterben", unterstreicht Professor Dr. med. Helmut Gohlke vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung. Zwar haben Frauen bis zur Hormonumstellung in den Wechseljahren ein niedriges Herzinfarktrisiko, danach steigt dieses jedoch stark an. Frauen haben ein doppelt so hohes Risiko wie Männer, an einem Schlaganfall zu versterben. Die Risikofaktoren sind die gleichen für beide Erkrankungen.

Mit einem verantwortungsvollen und vorausschauenden Lebensstil lassen sich viele Herzerkrankungen vermeiden. Wer zum Beispiel auf das Rauchen verzichtet, hat ein deutlich niedrigeres Risiko für einen Herzinfarkt. Erschreckend ist in dieser Hinsicht die derzeit dramatische Zunahme der Raucherquote bei Kindern. Während im Jahr 1989 nur 9 % der 12- bis 15-jährigen Jungen zur Zigarette griffen, betrug die Quote im Jahr 2001 bereits 18 %. Und auch die gleichaltrigen Mädchen scheinen nicht verantwortungsbewusster zu handeln. Ihre Raucherquote schoss im selben Zeitraum von 10 auf 21 % hoch. Vielfach unbekannt ist auch die Tatsache, dass dem Rohtabak heutzutage Ammoniak, Zucker und Kakao zugesetzt werden, um das Abhängigkeitspotenzial der Zigaretten zu verstärken.

Ein weiterer Risikofaktor gibt derzeit Anlass zur Sorge: Immer mehr Menschen bewegen sich zu wenig. Sitzende Tätigkeiten bestimmen große Teile der Arbeitswelt, Autos sind zur Selbstverständlichkeit geworden, und viele Freizeitaktivitäten erfolgen virtuell am Computer. Gleichzeitig kann man bei der Ernährung aus dem Vollen schöpfen. Folglich drohen Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und die Blutzuckerkrankheit Diabetes mellitus. Oft ist es nur eine Frage der Zeit, bis massive Schäden am Herzkreislauf-System auftreten. Das Ziel muss daher sein, mehr sportliche Aktivitäten in den Alltag einfließen zu lassen. Dabei sollte man dem Sport bereits in der Schule und dem Kindergarten einen höheren Stellenwert einräumen, so die Forderung der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Denn wer von Kindesbeinen mit Sport in Kontakt kommt, wird Bewegung viel selbstverständlicher in sein späteres Leben integrieren.


WANC 26.09.03

 
 
 
 
 
 
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