Entzündung der Blase: Frauen sind auch im Sommer gefährdet
> Blasenentzündung: Schmerzhafte Infektion

Frauen sind von Blasenentzündungen (Zystitis) doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die schmerzhafte Infektion wird meist durch Bakterien verursacht, die durch die Harnröhre zur Blase hinaufsteigen. Eindeutige Zeichen sind vermehrter Harndrang und schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen. Gelegentlich findet sich auch Blut im Urin.

Der modische Trend – und nicht nur im Sommer – ist kurz und körperbetont. Leider ist dabei ein wichtiger Zweck der Kleidung nur schwer zu erfüllen: Den Körper warm zu halten. Eine Unterkühlung der Unterleibsregion kann durchaus eine Blasenentzündung begünstigen. Mindestens 50 Prozent aller Frauen machen einmal im Leben mit dieser unangenehmen Erkrankung Bekanntschaft.


Der Grund ist anatomisch: Frauen haben eine wesentlich kürzere Harnröhre als Männer, was den Bakterien den Aufstieg in die Blase erleichtert. Außerdem ist der Eingang der Harnröhre vor allem für Bakterien des Analbereichs leichter zu erreichen als bei Männern. Neben nicht ausreichend wärmender Kleidung, also einer anhaltenden Unterkühlung des Unterleibs, kommen zu lang getragene nasse Badesachen oder auch eine übertriebene Hygiene mit den falschen Seifen als Auslöser in Betracht.


Einmal an einer Zystitis erkrankt, kann das Geschehen schnell chronisch und somit zu einer dauernden Belastung werden. Chronische Infektionen belasten den Körper und fördern somit die Anfälligkeit für weitere Erkrankungen. Auch eine zu kurze Behandlung der akuten Entzündung trägt häufig zur Entwicklung einer chronischen Infektion bei.


Der Besuch auf der Toilette wird zur stetigen Qual, zumal die Entzündung auch noch verstärkten Harndrang zur Folge hat. Dazu gesellt sich das unangenehme Gefühl, scheinbar gegen einen Widerstand Wasser lassen zu müssen. Besonders kritisch wird es, sollten die Bakterien ihren Aufstieg fortsetzen und die Nieren befallen. Eine Nierenbeckenentzündung ist eine äußerst schmerzhafte und bedrohliche Angelegenheit.


Besonders für Frauen gelten folgende Hygieneregeln: Nach dem Stuhlgang sollte die Reinigung mit Toilettenpapier immer von vorne nach hinten erfolgen, damit die Bakterien nicht in die Nähe des Harnröhreneingangs gebracht werden. Aus demselben Grund sollten Frauen auf die Nutzung eines Bidets verzichten. Zu häufiges Waschen mit scharfen Reinigungsmitteln und Intimsprays kann das Gleichgewicht der Schleimhaut stören und deshalb zu einer vermehrten Ansiedlung von Bakterien führen.


Keime des Analbereichs können auch nach dem Geschlechtsverkehr in die Harnröhre gelangen. Das geschieht besonders leicht, wenn zunächst Analverkehr stattgefunden hat und danach, ohne Reinigung des Penis eine Penetration der Scheide erfolgt. Die Gefahr, durch den Geschlechtsverkehr eine Zystitis zu bekommen, verringert sich wesentlich, wenn die Frau danach zur Toilette geht. Dies gilt auch nach dem Besuch eines Schwimmbades oder der Sauna.


Das hilft:



  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2,5 bis 3 Liter pro Tag)
  • gesunde Kost und Vitamin C-reiche Ernährung
  • witterungsangepasste Kleidung
  • bei Neigung zu Blasenentzündung: Kur mit Blasen- und Nierentee

Haben Sie sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Infekt zugezogen, halten Sie sich warm. Eine Wärmflasche auf dem Bauch und warme Socken an den Füßen lindern nicht nur die Schmerzen, sondern helfen auch dem Immunsystem auf die Sprünge.


Trinken Sie viel: Am besten geeignet sind stille Mineralwässer und Kräutertees, die Goldrutenkraut, Bärentraubenblätter oder Ackerschachtelhalm enthalten. Ruhen Sie sich aus und gehen Sie möglichst häufig zur Toilette. Der Harndrang sollte nie unterdrückt werden. Je häufiger die Blase entleert wird, umso weniger Bakterien können sich ansiedeln.


Bei Fieber, starken Schmerzen oder Blut im Urin unbedingt den Arzt aufsuchen.


WANC 23.06.04/dgk

 
 
 
 
 
 
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