Frauenvitamin: Folsäure

Frauen im gebärfähigen Alter, die täglich 600 Mikrogramm Folsäure zusätzlich zu sich nehmen, beweisen ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, denn eine beständige, ausreichende Folsäureversorgung senkt das Risiko für schwere Missbildungen bei Ungeborenen drastisch, berichtet die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen.

Das wasserlösliche B-Vitamin Folsäure ist maßgeblich an der Zellbildung und am Zellschutz beteiligt. Aufgrund der höheren Zellteilungsrate ist der Folsäurebedarf von schwangeren Frauen gegenüber dem nicht-schwangerer Frauen um 50 Prozent erhöht. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass Frauen, die mindestens vier Wochen vor Schwangerschaftsbeginn und besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft täglich 600 Mikrogramm Folsäure aus Supplementen aufnahmen, das Risiko, Kinder mit schweren Missbildungen wie beispielsweise Neuralrohrdefekten („offener Rücken“) auf die Welt zu bringen, um 50 bis 70 Prozent senken konnten.


Daher tut eine breitere Aufklärung in der Öffentlichkeit unbedingt Not – kaum eine Frau weiß um diese Tatsache. „Wir bedauern, dass nicht alle Gynäkologen mit Nachdruck auf diese Problematik hinweisen und eine Supplementation dringlich anraten“, so die Gesellschaft. Eine ausreichende Folsäureversorgung ist im ersten Schwangerschaftsdrittel von ganz besonderer Wichtigkeit, denn die Bildung des Neuralrohrs wird bereits in dieser Frühphase komplett abgeschlossen, erklärt der Experte. Eine ausreichende Folsäuremenge allein über die Nahrung aufnehmen zu wollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit, denn Folsäure ist ein ausgesprochen empfindliches Vitamin:


Sauerstoff, Hitze und Licht lassen die Gehalte selbst folsäurereicher Lebensmittel wie beispielsweise grünes Blattgemüse schnell schrumpfen. Weiterhin ist den meisten Frauen ihre Schwangerschaft im Frühstadium noch nicht bekannt und daher können sie sich nicht auf eine entsprechende, folsäurereiche Ernährung einstellen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik grundsätzlich allen Frauen im gebärfähigen Alter, egal ob jünger oder älter, täglich 600 Mikrogramm Folsäure über Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen. Sinnvoll erweisen sich hierbei Kombinationsprodukte, die Folsäure in Kombination mit den Vitaminen B6 und B12 enthalten, da sie die Zellen kombiniert am effektivsten vor schädigenden Einflüssen schützen.


Weiterhin empfiehlt die Gesellschaft Depotpräparate, die die Vitamine zeitversetzt in den Verdauungstrakt abgeben. Einmalige, zu hohe Aufnahmen scheidet der Organismus umgehend aus, da er kein Speichersystem für Folsäure besitzt. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und damit ein effektiver Schutz für Ungeborene ist heute nicht mehr teuer: Hochwertige Depotpräparate, die Folsäure in Kombination mit den Vitaminen B6 und B12 enthalten, sind in jeder Drogerie preisgünstig von verschiedenen Anbietern erhältlich.


WANC 30.01.04





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/22_01_04_folsaeure.php
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