Immer mehr Fauen alkoholabhängig

Die Drogenbeauftragte der
Bundesregierung warnte davor, dass der Alkoholkonsum von Frauen extrem
steigt. Mittlerweile konsumierten 18- bis 20jährige Frauen sogar mehr
Alkohol als gleichaltrige Männer. Es gebe bereits 370.000
alkoholabhängige Frauen in Deutschland. Dabei würde nicht nur die
Problematik als solche lieber verschwiegen, sondern auch kaum über die
gesundheitlichen Risiken gesprochen.
„Die besonderen gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums von Frauen
werden bislang zu wenig beachtet,“ mahnte Mechthild Dyckmans,
Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Sie wolle daher dazu beitragen,
den Alkoholkonsum bei Frauen mehr zu thematisieren und ihm in der
Präventionsarbeit eine stärkere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Dass Alkoholabhängigkeit auch bei Frauen mittlerweile ein Problem ist,
zeigt nicht nur die schiere Zahl der Abhängigen. Auch das Alter der
Betroffenen ist sicherlich ein Thema: Besonders Frauen im Alter von 10
bis 20 Jahren und von 40 bis 59 Jahren missbrauchen Alkohol. Auch die
Zahl der stationären Aufenthalte im Krankenhaus aufgrund einer
Alkoholvergiftung spricht für sich: 2.400  Mädchen im Alter von 10
bis 15 Jahren wurden im Jahr 2008 behandelt. Die Zahl der
gleichaltrigen Jungen (2.100) wurde damit deutlich übertroffen. Dieser Fakt ist für die Drogenbeauftragte besonders erschreckend, da
diese Mädchen nach der Regelung des Jugendschutzgesetzes noch gar
keinen Alkohol konsumieren dürfen. Prof. Dr. Michael Klein von der
Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen erklärt möglich
Zusammenhänge: „Kinder in suchtbelasteten Familien sind einem stark
erhöhten Risiko für Suchterkrankungen, aber auch für andere psychische
Störungen ausgesetzt. Sie stellen die größte Risikogruppe zur
Entwicklung von Suchtstörungen dar. Dabei sind die in diesen Familien
lebenden Kinder besonders gefährdet, wenn die Mutter ein dauerhaftes
Suchtproblem aufweist. Darüber hinaus zeigen Töchter ein anderes
Bewältigungsverhalten als Söhne, das sie oft noch stärker gefährdet.
Daher ist es notwendig, Töchtern suchtkranker Mütter frühzeitige und
umfassende Hilfen und Prävention zukommen zu lassen.“ Jede fünfte der 45- bis 54-jährigen Frauen weist einen
gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsum (> 12 g Alkohol/Tag) 
auf. Damit stelle dei Altersklasse eine besondere Risikogruppe dar. Im
Erwachsenenalter trete riskantes Trinkverhalten besonders häufig unter
Akademikerinnen auf. Dagegen sei der Anteil von Frauen, die nie Alkohol
trinken, in den unteren Bildungsgruppen am höchsten. Warum die Gefahr durch Alkohol abhängig zu werden, bei Frauen höher
liegt als bei Männern, haben US-Wissenschaftler heraus gefunden: Der
weibliche Hormonhaushalt nehme größere Mengen Alkohol auf. Damit sei
aber auch das steigende Risiko verbunden, schneller Schäden an Leber
und Gehirn auftreten. Dyckmans sprach auch den Alkoholkonsum Schwangerer an.  „Nur zwei
von zehn Frauen schaffen es, während der Schwangerschaft nichts zu
trinken. Das darf nicht sein“, erklärte sie laut Deutsches Ärzteblatt.
„Schon heute leisten Gynäkologen wichtige Arbeit, wenn sie Schwangere
über die negativen Folgen ihres Alkoholkonsums aufklären“, ergänzte
Dyckmans. Dashalb hält sie es für sinnvoll, diese Facharztgruppe in
Zukunft noch stärker in die Präventionsarbeit einzubinden. Gynäkologen
könnten zum Beispiel Patientinnen schon vor der Schwangerschaft, zum
Beispiel bei Routineuntersuchungen, über die Folgen übermäßigen
Alkoholkonsums aufklären. WANC 06.10.10, Quelle: Quelle:
 Jahrestagung „Alkohol- für Frauen (k)ein Problem?“,  Deutsches Ärzteblatt





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/06_10_alkoholabhaengig.php
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