Herzrisiko bei Frauen: Durch Diabetes und Übergewicht erhöht

Herzerkrankungen sind schon längst
keine Männerkrankheit mehr. Auch Frauen leiden vermehrt
darunter. Vor allem zunehmende Fettleibigkeit und Diabetes erhöhen
Herzrisiko bei Frauen.


Eine Studie aus England gibt Anlass zur
Besorgnis. Demnach bedeutet die Zunahme von Fettleibigkeit und
Diabetes den Rückgang der Herzerkrankungen bei Frauen unter
50 Jahren. Wissenschaftler der University of Oxford und der
University of Liverpool gehen davon aus, dass die Sterbezahlen in
dieser Altersgruppe sich nach einem konstanten Rückgang seit den
1970er Jahren derzeit nicht weiter verringern. Untersucht wurden die
Todesfälle in England und Wales zwischen 1931 und 2005. Es
zeigte sich, dass der Rückgang sich immer mehr verlangsamte.



Die Anzahl der Todesfälle aufgrund
von Herzerkrankungen war bis in die 1970er Jahre angestiegen und
danach kontinuierlich gefallen. Verantwortlich dafür machten
Experten die bessere medizinische Versorgung und der Rückgang
der Raucherzahlen. Bei Frauen unter 50 Jahren verlangsamt sich nun
aber der Rückgang im Gegensatz zu den älteren Menschen. Die
Sterberate bei den 45- bis 49-Jährigen zum Beispiel halbierte
sich fast von den Werten zwischen 1976 und 1985 auf 15 Todesfälle
pro 100 000 Einwohner zwischen 1986 und 1995. In den
nächsten zehn Jahren fiel sie jedoch nur auf 12,5 Todesfälle
pro 100 000 Einwohner.



Peter Scarborough, der Autor der
Studie, befürchtet, dass sich die Zahlen stabilisieren oder
sogar ansteigen werden. "Es scheint so zu sein, dass das
Ansteigen von Fettleibigkeit und Diabetes eine entscheidende Rolle
spielt. Tritt dieses Muster bei den Frauen auf, ist es sehr
wahrscheinlich, dass bald auch die Männer betroffen sein
werden."



Die aktuelle Studie betont, dass
Fettleibigkeit und Diabetes bei jüngeren Menschen in den letzten
zehn Jahren zugenommen haben. Gleichzeitig hat die körperliche
Aktivität abgenommen. Scarborough räumte ein, dass die
Anzahl der Todesfälle bei den Jüngeren relativ klein ist
und daher genaue Schlussfolgerungen schwierig seien. Peter Weissberg,
der medizinische Direktor der British Heart Foundation erklärte,
dass diese Ergebnisse Anlass zur Besorgnis seien. "Es ist ein
verbreitetes Missverständnis, dass Herzerkrankungen ein Problem
der Männer sind. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die
Hauptursache von vorzeitigen Todesfällen bei Frauen."



WANC 05.05.08/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/05_05_herz_frauen.php
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