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Frauen leben länger, weil sie ihre Energie besser konservieren (Foto: Stock photo)
> Warum leben Frauen eigentlich länger?

Eine Feststellung, von der viele
glauben, dass sie wahr ist: Frauen leben länger und Männer sterben
früher. Warum das so ist? Die gängige Antwort: Männer arbeiten härter,
haben mehr Streß, ernähren sich ungesünder und leben risikanter. Alles
Quatsch? Ja und nein. Tatsächlich scheint schon in den Genen die
Lebensdauer festgelegt zu sein. Dabei schneiden Männer allerdings
schlechter als Frauen ab.
Prof. Tomohiro Kono, Department of Bioscience, Tokyo University of
Agriculture, and Director of the Nodai Research Institute (Tokyo,
Japan), und Dr. Manabu Kawahara, Prof. am Laboratory of Animal Resource
Development, Faculty of Agriculture, Saga University (Japan), haben
eine Entdeckung gemacht. Dabei benutzten sie einmal genetisches
Material von zwei weiblichen und einmal von einem weiblichen und einem
männlichen Tier. Die Mäuse mit dem Material von zwei Müttern lebten im
Durchschnitt 186 Tage länger als die Mäuse mit der „natürlichen
Elternkonstellation“. „Wir wissen schon seit einiger Zeit, das Frauen in der Regel länger
leben als Männer – und zwar fast überall in der Welt. Der Grund für
diese geschlechtsspezifischen Unterschiede war aber noch unklar. Vor
allem wussten wir nicht, ob die Lebensdauer bei Säugetieren von der
Genkomposition von einem oder beiden Elternteilen kontrolliert wird,“
betont Kono. Tatsächlich waren die Mäuse mit den zwei Müttern kleiner als normale
Mäuse. Dafür wiesen sie aber Stoffe im Blut auf, die auf ein stärkeres
Immunsystem schließen lassen. Was laut Kono den Unterschied in Größe
und Lebenserwartung erklären könnte, ist ein Gen auf dem Chromosom 9:
Es wird RASGRF1 genannt und ist für das Wachstum nach der Geburt
verantwortlich. Die Schlußfolgerung der Wissenschaftler: Männliche Säugetiere leben
deshalb kürzer, weil sie ihre Chance zur Fortpflanzung steigern, in dem
sie ihre Körpergröße und –stärke erhöhen. Doch das kostet viel Kraft
und damit Lebenszeit. Frauen konservieren dagegen ihre Energie, um ihre
Nachkommen aufziehen und möglichst lange beschützen zu können. WANC 03.12.09/ Quelle: Human Reproduction journal, EurekAlert, Deutsches Ärzteblatt
 
 
 
 
 
 
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