Auch bei älteren Menschen kommt Sport der Gesundheit zu Gute. Allerdings stellt sich immer die Frage, wieviel von was hilft wirklich und wieviel schadet eher. Bisher orientierten sich Ratgeber an Begriffen wie „moderat", „stark" oder „intensiv", um die Belastungsgrenzen anzuzeigen. Jetzt liefert eine Studie genauere Angaben.
Kraft- und Ausdauertraining kann Menschen über 65 Jahren helfen, länger zu leben. Eine US-Studie untersuchte nun das Trainingsverhalten von 115.489 Frauen und Männern, die zwischen 65 und 74 Jahre alte waren. In der Beobachtungszeitraum von fast acht Jahren verstarben 44794 Personen.
Krafttraining: Es gibt Grenzen
Bei der Beurteilung der Auswirkung von sportlicher Betätigung wurde beim Krafttraining unterschieden, wieviele Trainingseinheiten pro Woche geleistet wurden: 0-1, 2-3, 4-6 und 7-28. Es zeigte sich, dass 2-3 und 4-6 Einheiten das Sterberisiko um 17% bzw. 11% senkten und damit effektiver war, als weniger als 2 Einheiten pro Woche. Aber auch mehr Training brachte nicht mehr, sondern hatte im Gegenteil keinen großen Einfluß (-2%) auf das Sterberisiko.
Ausdauertraining: Mehr hilft mehr
Beim Ausdauertraining wurde in weniger als 10, 10-149, 150-300 und mehr als 300 Minuten pro Woche unterschieden. Im Vergleich mit weniger 10 Minuten Ausdauertraining pro Woche, verminderte eine erhöhte Trainingsleistung das Sterberisiko um17%, 25% und 32%.
Die Wissenschaftler kamen bei der Bewertung der Ergebnisse zu folgenden Schlüssen. Anders als beim Krafttraining, wo es eine Belastungsgrenze gibt, hilft vermehrtes Ausdauertraining offenbar auch mehr. Am besten wirkte eine Kombination: 2-3 Einheiten Krafttraining und 150-300 Minuten Ausdauertraining pro Woche. Das senkte das Sterberisiko um 34%.
Quelle: JAMA
25.10.2022