Sport kann Therapie sein

Sport kann eine wirksame Therapie
bei vielen Krankheiten sein. Allerdings muss er der Erkrankung und
dem Leistungsvermögen angepasst werden. Und Überforderung
schadet mehr als sie nutzt.


Ob Diabetes, Gelenkbeschwerden oder
Bluthochdruck - Sport kann bei vielen Krankheiten eine wirkungsvolle
Therapie sein. Beispiel Diabetes: „Rund 80 Prozent der Patienten
könnten ihre Krankheit allein durch Sport und Diät in den
Griff bekommen", betont Prof. Klaus Völker vom
Sportmedizinischen Institut der Universität Münster in der
Zeitschrift VITAL.



Gelenkbeschwerden lassen sich durch
spezielle gymnastische Übungen im Keim ersticken, und mit einem
speziellen Ausdauertraining kann die Knorpeldicke gesteigert werden.
Wer bereits Arthrose oder Gelenkschmerzen hat, sollte vorher aber
seinen Arzt fragen.



Ein zu hoher Blutdruck kann durch
Ausdauersport wie Wandern, Walking, Jogging, Radfahren oder Schwimmen
leicht gesenkt werden. Kraftsportarten wie Bodybuilding oder Klettern
sollten Betroffene jedoch meiden, denn sie können gefährliche
Blutdruckspitzen verursachen.



Für die rund acht Millionen
Diabetiker eignen sich Sportarten mit gleichmäßiger
Belastung wie Gymnastik oder Walking. Auch sie sollten
Kraftsportarten meiden, da die Gefahr eines starken Blutzuckerabfalls
besteht. Wer ein Venenleiden hat, sollte tanzen, schwimmen oder
Badminton spielen, tabu sind Walking und Jogging.



Bereits ein leichtes Sportprogramm
fördert die Gesundheit, wie eine Studie der Universität
Bayreuth ergeben hat. Bei älteren Sport-Einsteigern mit
Gesundheitsrisiken wie Diabetes oder Bluthochdruck reicht bereits ein
Energieumsatz von 500 bis 800 Kilokalorien pro Woche für eine
Besserung des Allgemeinzustands. Das entspricht wöchentlich
zwei Stunden Spazierengehen oder viermal 30 Minuten Schwimmen.



Wer fit und gesund ist, sollte
mindestens einen Energieumsatz von 1000 Kilokalorien erreichen,
besser noch 1500 bis 2000, empfehlen die Verfasser der Studie. Zu den
idealen Sportarten zählen Bergwandern, Laufen, Nordic Walking,
Radfahren und Schwimmen. Allerdings leiden viele Hobbysportler
offenbar unter übertriebenem Ehrgeiz. „Denn rund 80 Prozent
belasten sich zu hoch", warnt der Sportmediziner Dr. Elmar
Wienecke aus Halle/Westfalen. Experten empfehlen, zwei- bis dreimal
wöchentlich eine halbe Stunde Sport, um Herz, Kreislauf und
Muskeln zu stärken.



WANC 23.08.06/Vital





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/23_08_sporttherapie.php
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