Die Leistungsfähigkeit sinkt mit zunehmender Höhe: ab 1.500 Meter um etwa zehn Prozent pro 1.000 Höhenmeter.
> Bergsport: Wenn die Fitness nicht stimmt....


Bergwandern gehört zu einer der populärsten Sportarten. Besonders im Alpenraum. Auch Bluthochdruckpatienten wird Bergwandern als Ausdauersport empfohlen. Doch die Fitness sollte stimmen.


Bergsport ist gesund. Das haben Wissenschaftler emittelt. Wandern in der Höhe – zwischen 1100 und 1700 Metern – wirkt sich positiv auf Blutdruck, Blutfettwerte und Körpergewicht aus. Deshalb gehört nach Ansicht von Sportmedizinern Bergwandern auch zu einer "für Bluthochdruckkranke günstige Sportarten".


Allerdings warnt Prof. Dr. Martin Burtscher vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck, Bergwandern ohne die nötige Fitness zu betreiben. Er stellt fest, dass mangelnde Fitness als eine der Hauptursachen für Not- und Unfälle in den Bergen gilt.. Mangelnde Fitness in den Bergen ist ein großes Risiko, erklärt Burtscher In mehr als 30 Prozent der Fälle schlug der plötzliche Herztod zu.


Über 500 Herztodesfälle beim Bergwandern und Skilauf wurden in neun Jahren erfasst. Männer über 34 Jahre waren zu 90 Prozent daran beteiligt. Für Bergwanderer steigt das Risiko auf das 4,2-fache. Ein vorangegangener Herzinfarkt, Herzgefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, hoher Cholesterinspiegel und mangelnde Gewöhnung an die spezifische Belastung stellen seiner Erfahrung nach Hauptrisikofaktoren dar.


Burtscher betont, dass der Bergsport hohe Ansprüche an den Fitness- und Gesundheitszustand stellt. Die Leistungsfähigkeit sinkt mit zunehmender Höhe: ab 1.500 Meter um etwa zehn Prozent pro 1.000 Höhenmeter. Untrainierte Personen können in der Höhe rasch erschöpft sein.


Folgende Voraussetzungen sollen laut dem Mediziner von älteren gesunden Personen und jenen mit leichten Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen erfüllt werden, damit sie bergsportliche Belastungen auch gut vertragen:



  • Die maximale Sauerstoffaufnahme sollte über 25 ml/min/kg liegen.
  • Am Fahrradergometer sollten zwei Watt/kg erreicht werden.
  • ohne zu ermüden sollte man 30 Mal auf eine 25 cm hohe Stufe auf- und absteigen können.
  • Einen Gegenstand vom Boden aufheben
  • Ohne äußere Hilfe aus sitzender Position vom Boden aufstehen
  • Für mindestens 30 Sekunden auf einem Bein balancieren

Hochdruckpatienten sollten deshalb mit ihrem Arzt vor dem Ausflug in die Berge, vorhandene Risikofaktoren und bei einer Belastungsuntersuchung abklären. Ein regelmäßiges Trainingsprogramm, das Ausdauer, Kraft, Gelenkigkeit und Gleichgewicht unter ärztlicher Beratung verbessert, kann helfen, den erforderlichen Fitnessstandard zu erreichen.


WANC 05.09.03

 
 
 
 
 
 
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