Mann auf Fahrrad
Nicht bei jedem führt Sport zu einer Gewichtsabnahme im gleichen Umfang
Foto: DAK

> Unterdrückt Sport den Appetit?

Sport fördert die Gesundheit und führt
zu Gewichtsabnahme – soweit, so gut. Doch nicht bei jedem
ist die Wirkung gleich. Eine chilenische Studie ging
deshalb der Frage nach, was dabei im Körper abläuft, und
entdeckte, dass wahrscheinlich ein Protein namens BDNF den
Appetit unterdrückt.



Ein Forschungsteam an der Klinik der Universität in
Santiago de Chile führte mit 15 übergewichtigen oder
fettleibigen Männer und Frauen ein Trainingsprogramm auf
Laufbändern und Fahrrädern durch. Die Teilnehmer wurden
aufgefordert, während des Programms ganz normal wie
bisher weiter zu essen, sie wussten nicht, dass auch ihr
Essverhalten beobachtet wurde. In regelmäßigen Abständen
wurden Gewicht und Blut untersucht.



Am Ende der Studie war der BMI-Faktor der
Versuchspersonen gesunken, der Hüftumfang war geringer
und der Blutdruck niedriger geworden. Sie berichteten
auch, dass sie weniger essen würden, als zu Beginn des
Programms. Bei den Blutuntersuchungen wurde festgestellt,
dass bei allen der Spiegel des Proteins BDNF
(brain-derived neurotrophic factor) erheblich gestiegen
war. Dieses Protein steuert eigentlich das Wachstum der
Nervenzellen, ist aber auch an der Regulierung des
Stoffwechsels beteiligt. Je höher der BDNF-Spiegel bei
den Teilnehmern war, desto weniger Kalorien nahmen sie zu
sich und desto mehr hatten sie abgenommen.



Auch wenn damit nicht feststeht, dass BDNF direkt den
Appetit unterdrückt, so kann sein Spiegel im Blut doch
einen Hinweis darauf geben, bei welchen Menschen Sport
tatsächlich zur Gewichtsreduzierung führt.



WANC 02.07.08

 
 
 
 
 
 
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