> Malaria

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich der weiblichen Anophelesmücke übertragen wird.

Als Symptome treten auf: Fieber alle zwei bis drei Tage oder kontinuierlich, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, manchmal Gelbsucht mit dunklem Urin. Ernsthafte Komplikationen sind Anämie, Herz- und Nierenversagen, Koma und Tod.


Durch das Blut gelangen die Erreger (Sporozoiten) zuerst in die Leber und vermehren sich dort. Dann nisten sie sich als Merozoiten in den roten Blutkörperchen ein und vermehren sich wiederum, bis das rote Blutkörperchen platzt. Sie zerstören so schubweise eine große Anzahl roter Blutkörperchen. Dies zeigt sich als Fieberattacke. Die neuentstandenen Merozoiten dringen wieder in die roten Blutkörperchen ein, und ein erneuter Zyklus beginnt. Bei den verschiedenen Formen der Malaria ist die Malaria tropica die gefährlichste, sie kann noch nach Jahren wieder auftreten und verläuft oft sogar tödlich.


Zur Vorbeugung gegen Malaria müssen die Schlafräume sorgfältig geschützt werden, am besten benutzt man klimatisierte Räume. Das Bett muß sonst vollständig von einem intakten Moskitonetz umgeben sein, dabei darauf achten, daß das Netz unter die Matratze gesteckt wird. Außerdem darf kein Körperteil das Netz berühren, da sonst die Mücken hindurchstechen können. Trotzdem eindringende Mücken können mit Insektenvernichtungsspray erlegt werden. Weil den Mücken nicht anzusehen ist, welche von ihnen infiziert und Überträger ist, sollte keine einen Stich bekommen.


Im Freien und in stark verseuchten Gebieten ist die Gefahr nach Sonnenuntergang besonders groß. Der ganze Körper muß durch Kleidungsstücke geschützt werden. Kopf und Nacken mit Hut und Schal bedecken und auch die Hand- und Fußgelenke so gut es geht verpacken. Am besten eignen sich fest gewebte Kunstoffgewebe, an denen sich Insekten schlecht festhalten können. Helle Kleidung eignet sich besser, da dunkle Farben Moskitos anziehen. Außerdem insektenvertreibende Mittel (z.B. Diethyl-m-Toluamid in z.B. Authan(R), Bonomol(R)) auf unbedeckte Körperstellen auftragen.


Durch diese Maßnahmen wird die Wahrscheinlichkeit einer Malariainfektion vermindert. Die Malaria-gefährdeten Gebiete sind in der Karte (Abb.: 5/3, 5/4, 5/5) verzeichnet. Dort muß zusätzlich eine medikamentöse Malariavorbeugung eingehalten werden.


Vor der geplanten Reise sollte in jedem Falle ärztlicher Rat eingeholt werden, um das richtige Medikament und die richtige Dosis zu erhalten. In den betroffenen Ländern gibt es nicht immer Malariamedikamente zu kaufen. Jeder muß daher die entsprechende Menge für die Aufenthaltsdauer plus sechs weitere Wochen mitnehmen.


Mit der Einnahme des Medikaments spätestens am Ankunftstage anfangen. Besser aber beginnt man schon eine Woche vorher, um eine Unverträglichkeit des Medikamentes rechtzeitig zu erkennen und es eventuell durch ein anderes zu ersetzen. Die Medikamenteneinnahme nicht unterbrechen.


Allerdings: Die Malaria kann auch unter medikamenöser Vorbeugung niemals mit absoluter Sicherheit vermieden werden, da sich laufend resistente Plasmodien (Malariaerreger) entwickeln. Tritt während einer Reise in malariagefährlichen Gebieten oder innerhalb von drei Wochen danach Fieber auf, muß unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Falls nicht möglich, behandelt man bei unklarem Fieber selbst mit 500mg Sulfadoxin oder Sulfalin plus 25mg Pyrimethamin (Fansidar(R)) oder Mefloquin (Lariam(R))3 x 250 mg und nach 6-8 Std. nochmal 500 mg).


Die folgenden Dosierungsempfehlungen zur Vorbeugung beziehen sich auf Erwachsene mit einen Gewicht von 50-70 kg. Kinder erhalten entsprechend weniger, schwere Menschen entsprechend mehr:



  1. Gebiete ohne Resistenz von Plasmodium falciparum: (Erreger der gefährlichsten Malariaform, der Malaria tropica) gegen Chloroquin (Mittelamerika, Mauritius, Arabische Halbinsel, Afghanistan,Südostchina): Einmal wöchentlich Chloroquin 300mg (Base) (Resochin(R)).
  2. Gebiete mit nur seltender Chloroquinresistenz von Plasmodium falciparum: 300mg Chloroquin (Base) wöchentlich. Um das Risiko noch weiter zu vermindern, kann zusätzlich 200mg Proguanil (Paludrine(R)) täglich eingenommen werden. Wenn trotzdem Fieber auftritt und kein Arzt erreichbar ist, wird zusätzlich Mefloquin (Lariam(R)) oder Sulfadoxin/Pyrimethamin (Fansidar(R)) oder Sulfalin /Pyrimethamin (in der Bundesrepublik nicht im Handel) eingenommen. Bei Sulfonamidunverträglichkeit dürfen die beiden letztgenannten Substanzkombinationen nicht angewendet werden.
  3. Gebiete mit hoher Chloroquinresistenz des Plasmodium falciparum: 300mg Chloroquin (Base) wöchentlich und zusätzlich 200mg Proguanil (Paludrine(R)) täglich oder 300mg Chloroquin (Resochin(R)) wöchentlich und zusätzlich Dapsone (Dapson-Fatol(R)) mit Pyrimethamin (Daraprim(R)), auf keinem Fall mehr als eine Tablette wöchentlich. Außerdem sollte monatlich und nach Abschluß der Reise das Blut auf Malaria untersucht werden. Für kleine Kinder und schwangere Frauen sollte hier die Kombination von Chloroquin und Proguanil gewählt werden.
  4. Die Vorbeugung mit Mefloquin ist nur in den Gebieten mit vielfach-resistentem P. falciparum empfehlenswert (Kenia, Tansania, Südostasien), dort jedoch nicht in den städtischen Touristenzentren Südostasiens. Mefloquin (Lariam(R)) ist seit kurzem auch in der Bundesrepublik auf dem Markt. In anderen Ländern sollte es nicht zur Vorbeugung genommen werden, um die Resistenzentwicklung des P. falciparum nicht zu fördern.

Als Vorsichtsmaßnahme sollte man auf jede Reise in Malariagebiete mindestens eine Behandlungsdosis (drei Tabletten mit 500mg Sulfadoxin oder Sulfalin plus 25mg Pyrimethamin oder Mefloquin 250 mg) mitnehmen.

 
 
 
 
 
 
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