> Halsschmerzen

Halsschmerzen haben meist eine Entzündung der Rachenschleimhaut (Pharingitis) oder eine Mandelentzündung (Tonsillitis)) als Ursache. Begleitend treten Halsschmerzen bei Virusinfekten, wie Schnupfen, oder der infektiösen Mononukleose (Pfeiffer'sches Drüsenfieber) auf. Andere Ursachen sind sehr trockene Luft (z.B. in großer Höhe) oder auch bakterielle Infektionen im Rachenbereich.

Symptome: Rasch auftretender Schluckschmerz entsteht bei allen bakteriellen und Virusentzündungen des Rachenraumes.


Bei der Mandelentzündung (Angina tonsillaris) wird neben den Schluckschmerzen hohes Fieber und starkes Krankheitsgefühl hervorgerufen. Die Mandeln sind stark gerötet, geschwollen und haben gelbliche Eiterstippchen. Eventuell findet sich noch eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung hinter den Kieferwinkeln. Eine akute Mandelentzündung behandelt man mit Penizillin z.B. Isocillin(R) 3 x 1 Mega-Tbl. Sehr selten muß der Arzt wegen zusätzlicher Atembeschwerden mit Schwellen des Kehlkopfeinganges Cortison (Urbason(R) oder Soludecortin H(R), 1OO - 5OO mg) und ein Breitspektrumpenizillin z.B. Augmentan(R), Amoxicillin, 3 x 1g verordnen.


Bei nur leicht erhöhter Körpertemperatur und weniger starkem Krankheitsgefühl ist eine akute Rachenentzündung (Pharingititis) wahrscheinlicher, bei der die Rachenwand gerötet ist, die Mandeln aber keine gelben Eiterstippchen haben. Behandlung der Pharingitis: Fieber, Halsschmerzen und das allgemeine Krankheitsgefühl können mit Aspirin(R) oder Benuron(R) gebessert werden. Zusätzlich kann man mit warmem Salbeitee, notfalls Salzlösung, gurgeln (1/2 Teelöffel Kochsalz auf eine Tasse Wasser) und mit warmen Flüssigkeiten den Rachen benetzen. Fieber sinkt durch Aspirin(R) oder Benuron(R).


Einen Abszeß um die Mandeln herum erkennt man am geröteten und vorgewölbten Gaumenbogen. Zusätzlich stellt sich eine Kieferklemme (siehe unten bei Schmerzen, Ausrenkung des Kiefers) ein. Dann ist die Sprache kloßig. Wenn die Mandeln bereits entfernt wurden, entsteht leichter eine Seitenstrang- oder Zungengrundangina, denn an diesen Stellen finden sich noch weitere Mandeln.


Mit Penicillin oder auch Erytromycin soll über zehn Tage behandelt werden, wenn bei einer gründlichen Inspektion des Rachens die Mandeln gelbliche Stippen aufweisen. Untersuchungsmethode dazu: Mund weit aufsperren und Zunge herausstrecken lassen und möglichst mit einem Holzspatel oder Löffelstiel den hinteren Zungenbereich herunterdrücken und "AAAAAA" sagen lassen. Dann kann man Mandeln und Rachen deutlich sehen.


Bei einem Verdacht auf Pfeiffer'sches Drüsenfieber (siehe unten) darf kein Penicillin oder Breitbandpenicillin (Amoxicillin, Augmentan(R)) gegeben werden, da dann oft Allergien auftreten.


Auch wenn die Symptome nach einigen Tagen nachlassen, darf die zehntägige Antibiotikabehandlung nicht abgebrochen werden, andernfalls können die Bakterien Resistenzen entwickeln und es kann einen schwereren Rückfall geben. Wenn zusätzlich hohes Fieber mit Atembeschwerden, stark belegter Stimme, steifem Nacken oder auch sichtbaren Schwellungen im Rachenraum auftritt, sofort zum Arzt gehen. Es kann ein Abszeß im Rachenraum oder hinter den Mandeln vorliegen, der die Atemwege blockiert.


 


 

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS