> Nierenversagen durch EHEC: Hoffnungsträger Eculizumab

Das schweizerische Bundesamt für Gesundheit sieht im hämolytisch urämische Syndrom (HUS) eine lebensbedrohende Erkrankung der kleinen Blutgefäße, der Blutzellen und der Nieren. Weil in der Folge der durch eine EHEC (enterohämorrhagisches Escherichia coli)-Infektion hervor gerufenen Erkrankung akutes Niervenversagen auftreten kann, hilft oft nur eine Blutwäsche (Dialyse), um den tödlichen Ausgang abzuwenden. Doch vielleicht besteht jetzt Hoffnung. Ärzte haben ein Medikament zu Behandlung einer seltenen Blutkrankheit eingesetzt - mit Erfolg.  

Geglückt ist der Therapieversuch bei drei Kleinkindern. Diese litten an Nierenversagen sowie an schweren neurologischen Störungen. Auch die Dialyse brachte keine Besserung. Professor Dr. Franz Schaefer, Leiter der Sektion Pädiatrische Nephrologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg, berichtet, dass sich die Ärzte dann für den Einsatz von Eculizumab entschlossen hätten. Der Zustand verbesserte sich nach der Infusion des Mittels zusehends. Bei den Kindern wurden auch ein halbes Jahr später keine Folgeschäden bemerkt.

Der Wirkstoff Eculizumab ist seit 2007 zugelassen und wird zur Behandlung einer seltenen Blutkrankheit sowie einer seltenen angeborenen Form des HUS eingesetzt. Es handelt sich dabei um einen monoklonalen Antikörper, der die zerstörerische  Reaktion des Immunsystems unterbindet. Ganz billig ist die Behandlung aber nicht. Eine Flasche des Medikaments Soliris® kostet rund 5.500 Euro.




Berliner Ärzteblatt 30.05.2011/ Quelle: New England Journal of Medicine, (10.1056/NEJMc1100859), Deutsches Ärzteblatt, Ärztezeitung, Bundesamt für Gesundheit (BAG - Schweiz)
 
 
 
 
 
 
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