Malaria-Impfstoff: Zulassung 2011?

Ein Impfstoff gegen Malaria rückt
immer näher. Test mit afrikanischen Kleinkindern zeigte, dass
der Impfstoff einen hohen Grad an Schutz erzielte und in der
Anwendung sicher war. Schätzungen gehen davon aus, dass dieser
Krankheit jährlich rund eine Million Kinder zum Opfer fallen.


Ein Prototyp des Impfstoffes wird seit
zwanzig Jahren entwickelt und getestet. Der letzte Test wurde an
afrikanischen Kleinkindern durchgeführt. Die Teilnehmer gehörten
zu der am meisten gefährdeten Altersgruppe. In Mosambik wurden
214 Kleinkinder geimpft.



Obwohl es sich um frühe Ergebnisse
handelt, scheint sich der Impfstoff als sicher zu erweisen.
Zusätzlich scheint er eine hohe Wirksamkeit zu haben. Nach drei
Monaten erkrankten die geimpften Kinder um 65 Prozent weniger
wahrscheinlich an Malaria als die Kontrollgruppe. Die in der
US-Medizinfachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten
Ergebnisse lassen die Schaffung eines wirksamen Impfstoffes gegen
eine der Erkrankungen näher rücken, die die meisten
Todesopfer fordert. Laut BBC stirbt in Afrika alle drei Sekunden ein
Kind an Malaria.



Bei der Suche nach einem Impfstoff
handelt es sich um eine Partnerschaft, für die sich mehrere
afrikanische Länder, die Pharmaindustrie und die PATH Malaria
Vaccine Initiative (MVI) zusammengeschlossen haben. Christian Loucq,
der Direktor von MVI, erklärte, dass die aktuellen Ergebnisse
grünes Licht für größere Phase-3-Tests
bedeuteten. Diese Tests werden im nächsten Jahr an zehn Orten in
afrikanischen Ländern südlich der Sahara durchgeführt.
Es ist geplant, dass daran 10 000 Kinder teilnehmen.



Sollten auch diese Tests positiv
ausfallen, wird der Impfstoff 2011 zugelassen. Joe Cohen, ein
Mitarbeiter von GlaxoSmithKline, arbeitet seit Anbeginn an diesem
Projekt mit. Er betonte, dass die Entwicklung eines Impfstoffes
aufgrund der Komplexität der Krankheit eine große
Herausforderung gewesen sei. "Es gibt zahllose Impfstoffe gegen
Viren und Bakterien. Dieser Impfstoff wäre der erste gegen eine
durch Parasiten hervorgerufene Infektion beim Menschen."



Microsoft-Gründer Bill Gates hat
Hunderte Mio. Dollar für die Entwicklung des Impfstoffes und
Programme zur Behandlung von Malaria zur Verfügung gestellt.
Beim Bill & Melinda Gates Foundation Malaria-Forum, das derzeit
in Seattle stattfindet, forderte er dazu auf, dass es weltweit zu
einem Ziel werden müsse, dass eines Tages niemand mehr an
Malaria erkrankt und kein Moskito diese Krankheit übertragen
kann. "Wir haben eine realistische Chance, die notwendigen
Partnerschaften einzugehen, den politischen Willen zu erreichen und
auch den wissenschaftlichen Durchbruch zu schaffen."



WANC 19.10.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/19_10_malariaimpfung.php
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