Tuberkulose-Erreger
Tuberkulose-Erreger: Mit neuem Test Infektion schneller erkennen
> Tuberkulose: Schneller erkennen

Tuberkulose greift nicht nur in
Entwicklungsländern immer mehr um sich. Laut einer Studie kann
TB nun durch einen neuartigen Bluttest schneller und exakter erkannt
und behandelt werden.


2 Mrd. Menschen auf der Welt sind
nach Daten der WHO mit Tuberkulose (TB) infiziert. Tatsächlich
erkranken dann ca. 9 Mio. Menschen daran. Obwohl 95 Prozent
der Tuberkulosefälle in Entwicklungsländern auftreten,
bleibt diese Infektionskrankheit auch in Industrieländern ein
ernstzunehmendes Problem.



Dabei hatten die Vereinten Nationen das
Ziel ausgegeben, die Ausbreitung der Krankheit bis 2015 aufzuhalten.
Allerdings steigen die Infektionszahlen nicht nur in Afrika, sondern
auch in Europa. Probleme machen vor allem die zunehmend resistenten
Tuberkulosestämme, aber auch die nicht genauen oder zu langsamen
Diagnosemöglichkeiten.



Der Pneumologe Roland Diel und sein
Team vom Gesundheits- und Umweltamt Hamburg-Harburg untersuchten
600 Personen, die engen Kontakt mit Lungentuberkulose-Erkrankten
hatten. Bei all diesen Personen wurde der traditionelle
Tuberkulin-Hauttest durchgeführt. Zusätzlich wurde ein
neuartiger Bluttest angewandt, der in Deutschland seit zwei Jahren
auf dem Markt ist.



Ein Problem für den Ausbruch von
Tuberkulose liegt unter anderem in der Schwäche des derzeit
verwendeten Tuberkulin-Tests: Personen werden häufig falsch für
infiziert erklärt und erhalten eine vorbeugende Therapie, die
nicht erforderlich ist. Tatsächlich Infizierte hingegen werden
nicht erkannt und erkranken möglicherweise später an TB,
weil sie keine vorbeugende Therapie erhalten haben.



"Der Bluttest zeigt an, ob eine
latente Tuberkulose vorhanden ist. Latent heißt, dass die TB
noch nicht ausgebrochen ist, der Patient aber mit
Tuberkulose-Bakterien infiziert ist", erklärt Diel. "Wenn
durch diesen Bluttest eine latente TB diagnostiziert worden ist, kann
der Ausbruch von TB verhindert werden. Mit einem Antituberkulotikum
ist der Schutz vor einem Ausbruch bis zu 90 Prozent gegeben."
Die Kosten einer Therapie nach Ausbruch einer Tuberkulose belaufen
sich auf 18 000 bis 19 000 Euro. Eine zusätzliche
Chemotherapie kostet etwa 170 Euro.



WANC 18.02.08

 
 
 
 
 
 
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