Tuberkulose: Institute mahnen weitere Bekämpfung an


Weltweit sterben zwei bis drei Millionen Menschen an Tuberkulose. In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut im vergangenen Jahr 7.723 Neuerkrankungen an Tuberkulose gemeldet. Das sind 184 Fälle mehr als 2001.


"Zwar liegen diese Zahlen noch in einem Bereich, der den langfristig abnehmenden Trend über die letzten zehn Jahre fortführt", sagt Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts, "dennoch hat die Bekämpfung der Tuberkulose auch in Deutschland, gerade vor dem Hintergrund der problematischen internationalen Entwicklung, nach wie vor einen hohen Stellenwert". Weltweit befindet sich die Erkrankung nämlich auf dem Vormarsch. Jedes Jahr kommen geschätzte 8 bis 9 Millionen Tuberkulose-Neuerkrankungen hinzu. Verursacht wird das in erheblichem Umfang durch die Ausbreitung von HIV/AIDS.


Die Erreger der Tuberkulose, stäbchenförmige Bakterien aus der Familie Mycobacteriae, sind sehr widerstandsfähig. "Aber mit konsequenter, nötigenfalls auch überwachter Gabe einer Medikamentenkombination ist die Tuberkulose gut heilbar", betont Robert Loddenkemper, Lungenfacharzt in der Lungenklinik Heckeshorn (Berlin) und Generalsekretär des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose. Die Tuberkulose, die grundsätzlich jedes Organ befallen kann, zeigt sich bei bis zu achtzig Prozent der Erkrankten als Lungentuberkulose, häufig als offene Form, die ansteckend ist.


Ein zunehmendes Problem stellen die multiresistenten Erreger dar, die gegen die beiden wichtigsten Medikamente Isoniazid und Rifampicin unempfindlich sind. Die Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose ist langwierig, kostspielig, und die Heilungschancen sind geringer. Die Entwicklung der multiresistenten Erreger ist in manchen Staaten dramatisch, beispielsweise in Kasachstan, Kirghistan und Uganda.


WANC 03.03





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/1675_tuberkolose.php
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