Tuberkuloseerreger
Tuberkulose-Erreger: Immer mehr sind multiresistent und reagieren nicht auf die gängige Medikation
> Tuberkulose: Gefahren einer weiteren Ausbreitung wachsen

Tuberkulose wurde im Jahr 2005 zum
Gesundheitsnotfall in der europäischen WHO-Region erklärt.
Das hat aber nichts daran geändert, das sich die Krankheit
weiterhin schnell verbreitet. Vor allem die zunehmenden Resistenzen
beunruhigen die Experten.


Tuberkulose stellt für Europa eine
ernsthafte Bedrohung dar, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Jährlich werden etwa 455.000 Tuberkulose-Neuinfektionen
gemeldet. Die Zahl der Todesfälle aufgrund von
Tuberkulose-Erkrankungen liegt inzwischen bei 66.000. Und die Gefahr
einer weiteren Ausbreitung der Krankheit wächst. So liegen in
den Mittel- und Osteuropäischen Staaten wie auch innerhalb der
Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) die Fälle
multiresistenter Tuberkuloseerkrankungen weltweit am höchsten.
Sieben Prozent aller Behandlungen schlagen in diesen Regionen fehl.



Dr. Risards Zaleskis,
Tuberkuloseberater bei WHO EURO in Kopenhagen, warnt in diesem
Zusammenhang vor der Ausbreitung multiresistenter Erreger: "Im
östlichen Europa verbreiten sich multiresistente Erregerstämme
immer weiter. Wenn wir das Problem vor Ort nicht in den Griff
bekommen, wird bald auch das westliche Europa sehr viel stärker
betroffen sein."



In Europa soll die Zahl der
Tuberkuloseinfizierten und die Tuberkulosesterblichkeit bis 2015
halbiert werden. Deshalb haben sich in Den Haag sich Experten aus 32
Mitgliedstaaten der WHO-Euro-Region und Vertreter der Europäischen
Kommission getroffen, um sich auf den Inhalt einer regionalen
Deklaration zur Tuberkulosebekämpfung zu verständigen. Die
Deklaration soll auf dem Ministerforum am 22. Oktober in Berlin von
den europäischen Gesundheitsministern unterzeichnet werden.



Allerdings beinhaltet die Erklärung
keinen Maßnahmenkatalog oder verbindliche Richtlinien. Sie soll
die Menschen in der WHO-Euro-Region und die Gesundheitsminister für
den Ernst der Lage sensibilisieren. "Es ist dringend
erforderlich, dass die europäischen Staaten gemeinsam den Kampf
gegen Tuberkulose verstärken. Wir müssen dafür sorgen,
dass die Forschung vorangetrieben und die Behandlung der
Tuberkuloseerkrankten nach den Grundsätzen der WHO durchgeführt
wird. Ich rufe alle Länder dazu auf, sich an die vereinbarten
Milleniumsziele zu halten und dafür zu sorgen, dass die Zahl der
Neuinfektionen und die Todesfälle verursacht durch Tuberkulose
minimiert werden", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla
Schmidt.



Doch Aufrufe gibt es eigentlich schon
genug.



WANC 08.07.07

 
 
 
 
 
 
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