Dengue-Fieber grassiert in Brasilien

In Brasilien breitet sich das
Dengue-Fieber rasant aus: Aus dem Land wurden allein im Januar 26034
Erkrankungen gemeldet. Und die Zahl wächst dramatisch. Die
Virusinfektion kann mitunter tödlich sein. Sie macht sich durch
grippeähnliche Erkrankungen bemerkbar.
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich in ganz Brasilien rund eine
Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infiziert. „Die hohe Zahl der
Erkrankungen in einigen Provinzen in 2011 hängt wahrscheinlich mit dem
Auftauchen des neuen Virus-Subtyps DEN1 zusammen, gegen den die 
Bevölkerung bislang keine Immunität besitzt“, warnt Dr. med. Tomas
Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. In der Amazonas-Region haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Dort
ist mit 4671 Fällen bereits zu Beginn des Jahres 2011 eine höhere Zahl
von Erkrankungen aufgetreten als im gesamten Jahr 2010. In Rio de
Janeiro ist von einer Steigerung von nahezu 1000 Prozent der Fallzahlen
gegenüber dem Vorjahr die Rede. Die Übertragung des Virus erfolgt durch tagaktive Tigermücken. Etwa
zwei bis zehn Tage nach dem Mückenstich tritt die grippeähnliche
Erkrankung auf: Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie
ein Druckschmerz hinter dem Auge sind typische Symptome, oft kommt es
zusätzlich zu einer flüchtigen Hautrötung. Obwohl das Fieber und die
Schmerzen nach etwa einer Woche abklingen, leiden die Patienten
meistens noch mehrere Wochen unter allgemeiner Abgeschlagenheit. „Die erstmalige Erkrankung an Dengue verläuft in aller Regel gutartig",
sagt Reisemediziner Jelinek. „Das Tückische an der Krankheit ist
jedoch, dass bei einer zweiten oder dritten Infektion die Patienten
sehr schwer erkranken können.“ Oftmals treten dann innere Blutungen und
Schocksymptome auf, obwohl die erste Erkrankung Jahre zurückliegt. Dengue-Fieber kommt in den tropischen und subtropischen Regionen
weltweit vor. In den vergangenen Jahrzehnten hat sowohl die Zahl der
Erkrankungen als auch die geografische Verbreitung des Virus stark
zugenommen. Die WHO schätzt, dass weltweit jedes Jahr rund 50 Millionen
Menschen am Dengue-Fieber erkranken und etwa 2,5 Prozent der Erkrankten
an der Infektion sterben. Das Fieber gehört zudem zu den häufig
importierten Infektionen bei europäischen Reiserückkehrern. Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt bei Reisen nach Brasilien
Mückenschutzmittel mit dem Wirkstoff DEET
(Diethylmethylbenzamid/-toluamid) zu verwenden. Diese bieten mindestens
drei Stunden lang Schutz gegen die meisten stechenden Insekten. Da die
Tigermücke vor allem tagsüber aktiv ist, sollten Reisende außerdem zu
leichter, aber geschlossener Kleidung greifen. „Wer während oder nach
einer Reise in tropische und subtropische Gebiete grippeähnliche
Symptome aufweist, sollte diese unbedingt bei einem Arzt abklären
lassen“, empfiehlt Jelinek. 08.03.2011/ Quelle: Centrum für Reisemedizin





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/08_03_denguefieber.php
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