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Kleine Kinder macht die Zeitumstellung zu schaffen: Jedes zweite war müde oder hatte Schlafstörungen (Foto: Stock photo)
> Zeitumstellung: Vor allem Kinder haben Probleme
Als Winter- und Sommerzeit eingeführt
wurden, versprach man sich davon noch den großen Energiespareffekt.
Diese Träume haben sich inzwischen in nichts aufgelöst – die
Zeitumstellung hat keine Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Aber er
wirkt sich auf die Menschen aus. Denn die müssen ihren
Schlaf-Wach-Rhythmus anpassen. Manchen fällt das schwer. Besonders
kleinen Kindern macht die Zeitumstellung zu schaffen.
Nur wenige Tage nach der Umstellung auf die Winterzeit wurden die
Bürger gefragt, wie sie die Zeitumstellung verkraftet haben. 74 Prozent
geben an, dass sie keinerlei Probleme mit der Zeitumstellung haben. 18
Prozent sagen, sie hätten ein paar Tage gebraucht, um sich an die
Zeitumstellung zu gewöhnen. 11 Prozent fühlen sich müde und schlapp. 8
Prozent haben Einschlafprobleme oder Schlafstörungen. 3 Prozent fühlen
sich gereizt und weitere 3 Prozent können sich schlechter
konzentrieren. Den Frauen scheint die Zeitumstellung insgesamt
betrachtet etwas mehr Probleme zu bereiten als den Männern. Das ergab
eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK. Besonders kleinen Kindern hat die Zeitumstellung im Oktober zu schaffen
gemacht: Jedes zweite Kind unter drei Jahren und jedes dritte 4- bis
6-jährige Kind war in den Tagen danach quengelig, müde oder hatte
Schlafstörungen. Auch an jedem vierten Schulkind ging die
Zeitumstellung nicht spurlos vorüber. Jungen sind der Umfrage zufolge
sensibler gegenüber Verschiebungen ihres Biorhythmus als Mädchen.
Während jeder vierte Junge einige Tage braucht, um sich an den neuen
Takt der Außenwelt zu gewöhnen, braucht nur jedes sechste Mädchen mehr
Zeit. Auch von Müdigkeit, Gereiztheit, Schlafstörungen und
Konzentrationsschwäche sind Jungen etwas häufiger betroffen. „Im Kindesalter sind Mädchen offenbar robuster gegenüber Störungen
ihrer inneren Uhr als Jungen. Im Erwachsenenalter kehrt sich das
allerdings um: Frauen nehmen ihren Körper intensiver wahr als Männer
und reagieren daher empfindlicher auf Veränderungen“, erläutert
Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK. Die Ergebnisse der
DAK-Studie bestätigen das: 22 Prozent der befragten Frauen, aber nur 13
Prozent der befragten Männer gaben an, sich erst nach ein paar Tagen an
die Zeitumstellung gewöhnt zu haben. Frauen fühlten sich häufiger müde
oder schlapp (13 Prozent, Männer 9 Prozent) und klagten öfter über
Einschlafprobleme oder Schlafstörungen (11 Prozent, Männer 5 Prozent).
Eher problemlos sind zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sowie
drei Viertel der Erwachsenen in die Winterzeit gekommen. „Uhren lassen sich auf Knopfdruck umstellen, Menschen nicht“, betont
Meiners. „Vor allem Babys und Kleinkinder haben einen sehr festen Tag-
und Nachtrhythmus, der sich schwer verschieben lässt.“ Es könne eine
bis mehrere Wochen dauern, bis bei Kindern die „gefühlte“ Zeit wieder
der Uhrzeit entspreche. Um es ihren Kindern und letztlich sich selbst
künftig zu erleichtern, rät Meiners den Eltern, schon ein paar Tage vor
der Zeitumstellung in 10-Minuten-Stufen mit dem Zurück- oder Vordrehen
der Uhr zu beginnen. WANC 06.11.09/ Quelle: DAK, Forsa
 
 
 
 
 
 
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