Radfahrerin
Fahrradfahren: Gut für Gelenke, Herz und Kreislauf
> Fahrradfahren: Die richtige Haltung

Radfahren fördert die Gesundheit, schont Gelenke, beugt
Herz-Kreislauf-Leiden vor und verbessert die Lebensqualität. Doch damit der
gesunde Effekt voll zur Geltung kommt, sollte auf die Sitzposition, der Stand
der Pedale und des Lenkrads geachtet werden.


Das Fahrrad ist grundsätzlich ein ideales Fortbewegungsmittel,
weil es die Beine von statischer Muskelarbeit entlastet und das Körpergewicht
auf die Räder verteilt. Gleichzeitig wird das Gleichgewicht geschult. Damit Radfahren
Spaß macht und ein gesundes Vergnügen bleibt, sollten jedoch einige Punkte
beachtet werden:



  • Rahmen und Sitzposition: Sattel, Lenker und Pedale müssen so
    zueinander positioniert werden, dass eine rückengerechte Sitzhaltung möglich
    ist. Um eine gesunde aufrechte Sitzposition zu erreichen, sollten die
    Lenkergriffe etwa 20 cm höher sein als die Satteloberkante. Für die Rahmenhöhe
    gilt als Empfehlung: Innenbeinlänge abzüglich 25 cm. Die Entfernung von der
    Sattelspitze bis zur Lenkermitte sollte ungefähr drei Fingerbreit größer sein
    als die Länge des Unterarms vom Ellenbogen bis zur Fingerspitze. Bei der
    Vielzahl vorhandener Rahmenformen, z. B. Tourenrad oder Citybike, ist darauf zu
    achten, dass ein niedriger Durchstieg vorhanden ist. Er sollte maximal 45 cm am
    tiefsten Punkt betragen. Dadurch wird das Auf- und Absteigen erleichtert und
    die Sicherheit erhöht. Man spricht hier von Unisex-Rahmen.


  • Pedale: Untersuchungen haben ergeben, dass die beste
    Kraftübertragung und die geringste Fuß- und Kniebelastung erzielt werden, wenn
    der Fußballen genau über der Pedalachse steht. Außerdem soll der Fuß senkrecht
    auf das Pedal drücken. Die Druckkräfte auf die Pedale können über eine richtig
    angewandte Schaltung gemindert werden. Das schont die Gelenke. Beim Anfahren
    sollte ein kleiner Gang oder eine Schaltung mit niedriger Übersetzung gewählt
    werden. Viele Menschen legen sich bei jedem Pedaltritt mächtig ins Zeug und
    glauben, damit besonders sportlich zu sein oder schneller voranzukommen. Genau
    das Gegenteil ist der Fall. Je flüssiger Sie in die Pedale treten, umso
    gleichmäßiger und schonender belasten Sie den Körper und die Wirbelsäule.
    Rechtzeitiges Schalten in einen leichteren Gang erspart Ihnen sinnlose
    Kraftakte und auf lange Sicht gefährliche Rücken- und Kniebeschwerden.


  • Lenkrad: Falsche Handgelenkstellungen können Störungen der
    Nerven hervorrufen. Durch eine anatomisch ungünstige Anordnung von Höhe und
    Form des Lenkers können auch Rücken- und Nackenschmerzen ausgelöst werden.
    Achten Sie daher auf eine einstellbare Lenkerhöhe und -neigung, damit das
    Gewicht des Oberkörpers auf dem Gesäß und nicht auf Händen und Handgelenken
    ruht. Für die richtige Lenkerbreite sollen die Arme leicht angewinkelt und die
    Hände eine, maximal zwei Handbreit rechts und links der Schultern auf dem
    Lenker liegen. Anatomisch geformte Griffe mit Stoßdämpfereigenschaften tragen
    zur Vermeidung von Stößen und Druck auf Nervenwurzeln bei. Bei Problemen in den
    Händen (Muskelkraft, Bewegungsspielraum) ist eine Rücktrittbremse eine ideale Ergänzung,
    die das Sicherheitsgefühl vor allem bei älteren Menschen deutlich erhöht.


WANC 27.06.06/dgk

 
 
 
 
 
 
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