Jogger
Sport: Regelmäßige körperliche Aktivitä verbessert die Gehirndurchblutung (Foto: DAK/Schläger)
> Schlaganfall: Sport bringt schnellere Erholung

Wer nach einem Schlaganfall
Sport treibt, erholt sich schneller und kann den im Gehirn
entstandenen Schaden verringern. Bei Menschen, die sich schon vor dem
Schlaganfall um ihre Fitness gekümmert haben, sorgt das Training
allerdings für eine noch bessere Gesundung.


Etwa 200.000 Menschen pro
Jahr erleiden einen Schlaganfall; selbst Kinder können schon
daran erkranken. Jedoch sind über 50 Prozent der Betroffenen
über 70 Jahre alt.



Körperliches Training
vor und nach einem Schlaganfall beeinflusst dessen Verlauf und
Schwere in positiver Weise. Das belegt eine neue Charité-Studie,
die sich vor allem mit der Ursache für den positiven Effekt von
Bewegung beschäftigt. Dieser Mechanismus wird offensichtlich
durch die Stickstoffmonoxid-Produktion in den Blutgefäßen
vermittelt: Regelmäßige körperliche Aktivität
vor und nach einem Schlaganfall steigert den Gehalt eines bestimmten
Enzyms. Die daraus resultierende vermehrte Freisetzung von
Stickstoffmonoxid verbessert wiederum langfristig die
Gehirndurchblutung, regt die Gefäßneubildung an und
begünstigt damit die Erholung nach einem Schlaganfall.



Bei einem ischämischen
Hirninfarkt wird das Gehirn aufgrund einer plötzlichen
Minderdurchblutung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Glucose
versorgt, so dass die Nervenzellen in den betroffenen Regionen
absterben und sogenannte Läsionen entstehen. Wie groß
diese Schädigungen endgültig sind, hängt auch von der
körperlichen Aktivität ab.



Selbst wenn das Training
erst nach dem Schlaganfall aufgenommen wird, kann der Schaden noch
vermindert werden. Ein deutlich größerer Erfolg allerdings
ist zu verzeichnen, wenn bereits vorher trainiert wurde. Das ergeben
Versuche, die mit Feldmäusen durchgeführt wurden. "Konkrete
Konsequenzen für die Therapie können wir aus dieser
Tierstudie zwar nicht ziehen, die Ergebnisse sind aber dennoch für
die Konzepte für Rehabilitation und frühe Mobilisation von
Schlaganfallpatienten von direktem Interesse", äußert
sich Studienleiter Prof. Dr. Matthias Endres, Klinik für
Neurologie.



WANC 20.11.06

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