Fitness auf Kosten des Chefs

Fitte Mitarbeiter sind leistungsfähiger. Diesen Leitsatz setzten vier Bremer Unternehmen in die Tat um. Im Rahmen eines Pilotprojekts dürfen ihre Beschäftigten auf Firmenkosten in einem Fitness-Studio unter fachlicher Anleitung trainieren. Nach Angaben von Walter Samsel, Gesundheits- und Sportwissenschaftler an der Bremer Universität, fallen pro Jahr rund 50 Millionen Arbeitstage durch muskuläre Erkrankungen aus. Eine Studie hat gezeigt, dass sich diese Erkrankungen durch regelmäßiges Training zu 80 Prozent verbessern.

Samsel kritisiert, dass derartige Trainingsprogramme nicht von den Krankenkassen getragen werden. Gerade chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind hohe Kostenfaktoren für die Krankenkassen. Sport und Bewegung tragen erwiesenermaßen dazu bei, die körperliche, geistige und psychosoziale Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die Beschäftigten fallen seltener wegen Krankheit aus und nehmen zudem weniger Medikamente.


Das Projekt "Firmenfitness" läuft seit Oktober 2002. Die teilnehmenden Firmen zahlen je nach Größe für bis zu 20 Prozent der Mitarbeiter Beiträge, so der Chef des Bremer United Leisure Clubs (ULC), Diplom-Sportlehrer Markus Begerow. "Es dürfen aber alle Firmenangehörigen trainieren." Seiner Ansicht nach haben sich Fitness-Studios längst von ihrem reinen Bodybuilding-Image verabschiedet. Gefragt seien Wellness, Entspannung, Stressabbau und soziale Kontakte. "Wir übernehmen immer mehr die Rolle des herkömmlichen Sportvereins."


WANC 12.02.03





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/1157_jobfitness.php
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