Häufigste Ursachen für Rückenschmerzen am Arbeitsplatz: falsches Sitzen - dagegen hilft die richtige Körperhaltung und einige leichte Bewegungsübungen (Foto: DAK/Rickers)
> Fit am Arbeitsplatz: So haben Verspannungen keine Chance

Schwere Schultern, müder Rücken – wer bei der Arbeit lange sitzt kennt
das meist allzu gut. Laut einer DAK-Umfrage haben fast drei Viertel der
Deutschen im Laufe ihres Berufslebens mit Rückenschmerzen zu tun.
Besonders häufig – zu 42 Prozent – sind Frauen betroffen. Bei den
Männern wird mehr als jeder Vierte – 28 Prozent – davon geplagt.
Tipps, wie Sie derartige Beschwerden vermeiden.
Häufigste Ursache für die Beschwerden: falsches Sitzen am Arbeitsplatz. Dabei ist richtiges
Sitzen einfach zu erlernen. “Zwar wird durch den besten Stuhl langes
Sitzen nie gesund oder rückenfreundlich werden, denn die Wirbelsäule
ist belastet”, erläutert Sabine Winterstein, Expertin für Gesundheit am
Arbeitsplatz bei der DAK.
“Allerdings können durch Beachtung einfacher Regeln Fehlbelastungen
verringert werden. Achten Sie auf ihre Körperhaltung beim Telefonieren.
Stehen Sie bei wichtigen Gesprächen. Sie haben mehr ‚Standfestigkeit‘,
eine bessere Stimme und entlasten Ihren Rücken”, rät Winterstein.
Neben Stuhl und Tisch haben vor allem PC-Bildschirm und Maus einen
Einfluss auf den Rücken. Dabei erspart ein individuell eingestellter
Arbeitsplatz Schmerzen und kann den Gang zum Arzt vermeiden. “So müssen
die Höhe der Sitzfläche, der Tischplatte und der Stuhllehne den
Körpermaßen gerecht werden”, erklärt Winterstein. “Keilkissen
und Sitzbälle leisten gute Dienste. Das Becken kommt in eine veränderte
Position, die Wirbelsäule folgt und richtet sich auf.” Der Check: Wie sitze ich richtig?



  • Oberarme hängen locker herab, Unterarme bilden eine waagerechte Linie
    zur Tastatur. Ober- und Unterarme sollen einen Winkel von 90 Grad oder
    mehr bilden.

  • Auch Ober- und Unterschenkel sollen einen Winkel von 90 Grad oder
    mehr bilden. Dabei muss es möglich sein, die Füße ganzflächig
    aufzustellen.
  • Dynamisch Sitzen: Häufiges Ändern der Sitzhaltung.
  • Ganze Sitzfläche und Rückenlehne nutzen – und der Rücken wird abgestützt.
  • Schwingbare Rückenlehnen nutzen und die Lehne auf das
    Körpergewicht einstellen: Je höher das Körpergewicht, desto härter
    sollte die Lehne federn.



Der perfekte Schreibtisch


  • Arbeitstisch auf die individuelle Arbeitshöhe einstellen. Große
    Menschen mit langen Beinen brauchen eine höhere Arbeitsfläche, kleinere
    Menschen brauchen niedrigere Arbeitstische.
  • Die Abstände zwischen Augen und Bildschirm, Tastatur und
    Vorlage sollten zwischen 45 und 60 Zentimeter liegen. Bei Bildschirmen
    ab 17 Zoll und bei großen Schriften sind 60 bis 80 Zentimeter zu
    empfehlen.
  • Vor der Tastatur muss genügend Platz zur Auflage der Hände sein – circa fünf bis zehn Zentimeter von der Tischkante.
  • Arbeitsmittel, die oft benutzt werden, sollten direkt vor Ihnen liegen, damit der Körper nicht verdreht werden muss.


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  • Dazu möglichst für frische Luft sorgen. Auf einem Stuhl gerade
    hinsetzen und die Arme nach vorne ausstrecken. Tief einatmen, die Arme
    senkrecht in die Höhe heben, dann weit nach hinten strecken und zwei
    bis drei Atemzüge so verharren.



  • Danach die Arme seitlich hängen lassen, nach vorne beugen bis der
    Oberkörper auf den Oberschenkeln ruht. Den Kopf zwischen den Knien
    hängen lassen und etwa 30 Sekunden so entspannen. Aus der Position
    heraus die Hände hinter dem Rücken falten und einige Atemzüge lang so
    weit es geht vom Körper weg nach oben strecken.



  • Nun die Hände schulterbreit auf einen Tisch legen und den Stuhl
    zurückschieben bis Arme und Rücken gestreckt sind. Den Oberkörper
    leicht nach unten drücken, zwei bis drei Atemzüge halten und wieder
    entspannen.



  • Abschließend die ersten beiden Übungen noch einmal wiederholen. Wenn
    genügend Zeit ist, den kompletten Durchgang zweimal hintereinander
    durchführen.



Energieschub für Berufstätige




  • Mit leicht gespreizten Beinen einen festen Stand suchen. Mehrere Male
    kräftig ein- und ausatmen. Den rechten Fuß heben und etwa zehn Sekunden
    lang das Gleichgewicht halten – dann das gleiche mit dem linken Fuß.



  • An einem Tisch oder Stuhl festhalten, auf die Zehenspitzen stellen –
    die Fersen bleiben zusammen – und so etwa wieder zehn Sekunden
    ausharren. Wer das Gleichgewicht gut halten kann, sollte die Übung ohne
    Stütze machen.



  • Als nächstes etwa eine Minute lang auf der Stelle gehen. Dazu beide
    Fersen wechselseitig und ohne Zwischenpause anheben und abstellen.
    Anschließend einige Male, wieder abwechselnd, mit den Füßen von der
    Zehenspitze zur Ferse abrollen.



  • Diese Übungen können mehrere Male wiederholt werden.



WANC 09.11.04/DAK














 
 
 
 
 
 
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